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Portrait König Ludwig I. von Bayern - kunsthistorische Einordnung

Die vorliegende Version des Krönungsportraits kann qualitativ nicht mit dem Atelier Josef Karl Stielers in Verbindung gebracht werden. Durchaus denkbar ist die Benutzung von Druckgrafiken, wie den Kupferstich Reindels, als Vorlage für das Gemälde, woraus sich ein Entstehungsdatum von 1834 oder später ergäbe

Spannend ist jedoch die am vorliegenden Bild nachweisbare Kompositionsänderung.
Durch die halbtransparente Malschicht sind nicht nur Positionsveränderungen der Figur, sondern auch Konturen eines Vorhangs mit Quasten erkennbar (rechts unten). Das Gemlde dürfte demnach ursprünglich, analog weiterer Versionen mit kannelierter Säule und Vorhang ausgesehen haben (links unten, Museum Wasserburg).

Auch im Krönungsportrait J.K. Stielers von Max Joseph I. von Bayern bildet ein großer Vorhang mit Goldquasten die Hintergrundfolie. Beide Krönungsportraits Stielers wurden für alle nachfolgenden Darstellungen der bayrischen Könige prägend, und es sind zahlreiche Varianten nachweisbar.

 
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Portrait Ludwig I. von Bayern
J.K. Stieler 1826, Bayrische Staatsgemäldesammlungen,
Öl auf Leinwand, 244,0 x 171,0 cm
Inv. Nr. 1062

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Portrait Ludwig I. von Bayern
Kupferstich A.Ch. Reindel 1834
nach Stieler

 
http://www.hdbg.de/bup/d/d0904.htm  2. Drittel 19. Jahrhundert, Öl/Leinwand, 161 x 121, Wasserburg a. Inn, Städtische Sammlungenzoom

Portrait Ludwig I. von Bayern
Version mit kannelierter Säule
und Vorhang, Öl/Leinwand, 161 x 121,
Wasserburg a. Inn, Städtische Sammlungen

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Detail mit durchscheineneden Penti-
menti eines Vorhangs mit Quasten und
des versetzten rechten Arms

 
 
 
Brakebusch Restaurierungswerkstatt Düsseldorf
 
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