Die vorliegende Version des Krönungsportraits kann qualitativ nicht mit dem Atelier Josef Karl Stielers in Verbindung gebracht werden. Durchaus denkbar ist die Benutzung von Druckgrafiken, wie den Kupferstich Reindels, als Vorlage für das Gemälde, woraus sich ein Entstehungsdatum von 1834 oder später ergäbe
Spannend ist jedoch die am vorliegenden Bild nachweisbare Kompositionsänderung.
Durch die halbtransparente Malschicht sind nicht nur Positionsveränderungen der Figur, sondern auch Konturen eines Vorhangs mit Quasten erkennbar (rechts unten). Das Gemlde dürfte demnach ursprünglich, analog weiterer Versionen mit kannelierter Säule und Vorhang ausgesehen haben (links unten, Museum Wasserburg).
Auch im Krönungsportrait J.K. Stielers von Max Joseph I. von Bayern bildet ein großer Vorhang mit Goldquasten die Hintergrundfolie. Beide Krönungsportraits Stielers wurden für alle nachfolgenden Darstellungen der bayrischen Könige prägend, und es sind zahlreiche Varianten nachweisbar.